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Der Lichtdruck - Eine kurze Einführung
Für viele Kunstkenner in der ganzen Welt ist der Lichtdruck die ideale Alternative zum oftmals einzigen - vielfach begehrten - Original. Für Sammler gewinnt zunehmend der Antiquitätencharakter des klassischen Lichtdrucks an Bedeutung. Wertvolle Materialien, wie Bütten oder Lithokarton, ermöglichen es, die einmalig vielseitige Palette der handwerklichen Kunst des Lichtdruckverfahrens zur vollen Entfaltung zu bringen. Dafür bürgt unser Signet.
Das ca. 150 Jahre alte Lichtdruckverfahren gilt als die edelste - aber auch als die schwierigste, aufwändigste und
teuerste - Reproduktionstechnik im Druckhandwerk. Dieses hochspezielle Druckverfahren stirbt weltweit aus!
Unseres Wissens nach gibt es überhaupt nur noch 3 Druckereien, welche dieses Druckverfahren noch beherrschen
und anwenden.
Zuerst: Die fotografische Farbseparation.
Zunächst werden auf fotografischem Wege - möglichst anhand des Originals - für jede erforderlichen Farbe Halbton-Negative in der Größe des gewünschten Lichtdrucks angefertigt. Diese Negativfilme werden von geschulten Retuscheuren mit viel Farbgefühl von Hand bearbeitet, damit der fertige Lichtdruck dem Original so nahekommt wie nur eben möglich.
Als zweites: Übertragung der einzelnen Separate auf präparierten Glasplatten.
Jedes Halbton-Negativ wird auf eine Glasplatte kopiert (Halbtonpositiv), welche mit einer organischen Gelatine beschichtet ist. Durch die Belichtung mit UV-Strahlen entsteht auf der Gelatine ein chemisch ausgelöster differenzierter Gerbungsprozess. Bei zwölf Farben werden also zwölf Platten benötigt. Bei dem Trochnungsvorgang entstehen mikroskopisch kleine "Runzelkörner", die das Geheimnis der Natur des Vielfarbenlichtdrucks sind.
Der eigentliche Druckvorgang.
Er erfordert nicht nur schwere Spezialmaschinen, sondern auch höchste kunsthandwerkliche Druckerfahrung. Die Lichtdruckfarbe wird von Hand auf die Farbwalze aufgetragen, mittels welcher die Druckplatte eingefärbt wird. Die präparierte Platte druckt anschließend direkt auf das Papier. Jeder Farbauszug erfordet einen eigenen Druckvorgang mit nachfolgender Trocknung. Durch den Abrieb der organischen Masse auf der Platte beim Druckvorgang sind nur geringe Höchstauflagen möglich. Mit jeder Farbe/Druckvorgang ist außerdem ein Teil der Auflage zwangsläufig Ausschuss.
Das Prinzip dabei / Das Geheimnis dahinter.
Das Lichtdruck-Prinzip funktioniert durch den Antagonismus von Fett (=Farbe) und Wasser (=Glycerin-Wasser-Gemisch). Die UV-belichteten Stellen der Druckplatte werden je nach Intensität "gegerbt". Nur an den belichteten, quellfähigen Stellen wird durch Feuchtigkeitsaufnahme die Farbe abgestoßen. Dies geschieht je nach Belichtung mehr oder weniger differenziert. Darüber hinaus treten die aufgequollenen feuchten Stellen nach oben hervor, sodass bei den gegerbten Stellen - je nach Belichtung und Aufquellung - echte Halbtöne möglich. Die Brillanz und Plastizität des Bildes - wie beim Original - bringt darüber hinaus die fettreiche Lichtdruckfarbe.
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